Kirchengeschichte 1948 - 1958n.Chr.
Bau der Notkirche und Glockenweihe
Pastor Bertram wurde am 18. Oktober 1948 nach Nienburg versetzt.
Ihm folgte Pastor Leo Moeller OSB, ein Benediktiner der Abtei Grüssau in Schlesien. Pastor Moeller: „Die Gemeinde ist in einem guten Zustand, wenn es auch, wie überall, einige räudige Schäflein gibt, die zeitweilig dem Pastor schwer zu schaffen machen können. Aber es gibt auch hier viel Freude und wenn erst mal die Kirche da sein wird, wird sich das kirchliche und religiöse Leben noch mehr heben“.
Pastor Moeller gehörte selbst zu den Heimatvertriebenen. Er wusste, was die Menschen verloren haben. So konnte er die Sehnsüchte und Bedürfnisse der Walsroder Gemeinde gut nachvollziehen.
Der Stolze Konvent der Grüssauer Mönche Weihnachten 1939

Eine Gruppe versprengter und vertriebener Grüssauer Mönche darunter auch Pater Möller am 15. Mai 1946

Er setzte sich während seines dreijährigen Wirkens besonders intensiv für den Bau einer Kirche ein und leistete die entscheidenden Vorarbeiten. Seine Schlussworte in der Chronik: „Wir brauchen eine Kirche. Vor allem die Vereine, die dann ins Leben gerufen werden können, und die Jugend, wo auch einiges nicht so ist, wie es sein sollte, sie alle können sich dann viel besser entwickeln, wenn sie einen Mittelpunkt hat. Dass dies recht bald geschehen möge wünscht der Gemeinde Walsrode ihr scheidender Seelsorger und Pastor.“
Pastor Möller war mit der Familie Lüders besonders befreundet. Herr Lüders, einer der wenigen gebürtigen Walsroder in unserer Gemeinde, konvertierte im Verlauf dieser Freundschaft zur Kirche. Aus dem Fundus der Tochter, Frau Martha Lüders, heute Schröder, stammt das Foto von Pastor Möller OSB.

Im November 1949 übernahm Erzpriester h.c. Felix Wolff die Gemeindeleitung.

Während seiner Amtszeit wurde am 15. Oktober 1950 der Grundstein zum Kirchbau gelegt.


Der Tag der Kirchweihe

„Eine tausendköpfige Menschenmenge hat sich versammelt.“
(Chronik)
Der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Godehard Machens weiht die Kirche am Sonntag, dem 23 Juni 1951 …

Die Benediktinerabtei Mount Angel aus Oregon leistete einen wichtigen finanziellen Beitrag zum Bau der Kirche.


In der Folgezeit mühte sich Erzpriester Wolff sehr um eine würdige Ausstattung der Kirche und dem inneren Aufbau der Gemeinde. Er verstarb unerwartet am 25. November 1958.

Aus der Vita des Erzpriesters Felix Wolff:
Erzpriester Felix Wolff wurde am 07. November 1892 in Glogau geboren, besuchte in Jauer das Gymnasium und studierte nach Ablegung der Reifeprüfung in Breslau Philosophie und Theologie. Am 25. Juni 1916 wurde er im Dom zu Breslau von Kardinal Bertram zum Priester geweiht. Er wirkte als junger Geistlicher zunächst in einigen schlesischen Gemeinden und wurde dann als Kaplan nach Berlin – Wilmersdorf berufen. Dort war er sechs Jahre lang auf dem schweren Gebiet der Großstadtseelsorge tätig. Im Jahre 1926 übertrug ihm sein Bischof die Pfarrei Groß Peterwitz. … Im letzten Abschnitt des Krieges erlebte er die schweren Kämpfe um die Hauptstadt Schlesiens in unmittelbarer Nähe mit und hielt unter größten Bedrängnissen und Schwierigkeiten bei seiner Gemeinde aus. Er verlies seine Pfarrei erst, als er mit dem weitaus größten Teil seiner Pfarrkinder Ende 1946 ausgewiesen wurde.
Als Heimatvertriebener fand er Aufnahme in der Diözese Hildesheim und übernahm die Betreuung der Katholiken in Hodenhagen. Am 01. November wurde er Seelsorger der Katholischen Gemeinde von Walsrode…“
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